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Sonderschauen 2022: Hanomag-Traktoren und UT-Motorräder

Auch in diesem Jahr finden Sonderschauen statt. Im Mittelpunkt stehen zum einen Motorräder des UT Motoren- und Fahrzeugbaus. Dieser produzierte ab 1922 in Untertürkheim Zweiräder, die unter dem Markennahmen „UT“ (UnterTürkheim) international bekannt wurden. Unter dem Motto „100-Jahre UT“ feiern die UT-Motorrad-Freunde beim Oldtimertreffen im Freilichtmuseum das Jubiläum. (Informationen dazu erhalten Sie unter www.ut-motorrad-freunde.de) Zum anderen werden Traktoren des Herstellers Hanomag herausgehoben präsentiert. Die Hannoversche Maschinenbau AG (Hanomag) wurde 1871 gegründet und produzierte ab 1924 Ackerschlepper.

Kurze Firmengeschichte zu den Hanomag-Traktoren

1835

Gründung einer Eisen- und Maschinenfabrik durch Georg Egestorf in Linden, heute Ortsteil von Hannover. Zu Beginn produziert die Firma Dampfmaschinen, später Lokomotiven.

1871

Nach dem Tod von Egestorf wird die Firma in Hannoversche Maschinenbau Actien-Gesellschaft umbenannt. Die Abkürzung Hanomag entsteht wenige Jahre später.

1912 - 1917

Die Firma, die nun auch offiziell unter dem Label Hanomag firmiert, wächst und baut ein neues Werksgelände am Deisterplatz, Das Gebäude existiert noch heute und steht unter Denkmalschutz.

ab 1920

Neben Lokomotiven und Autos beginnt die Firma mit der Entwicklung und dem Bau von Lastwagen, Landmaschinen und Traktoren.

1924

26 PS in einem Vierzylinder-Benzolmotor: Das sind die Daten des ersten Ackerschleppers von Hanomag, dem WD 26.

1925

Die Produktpalette der Firma erweitert sich hin zum Automobil: Der Hanomag “Kommissbrot” – sein Spitzname kommt von der kastenförmigen Brotform – ist der erste am Fließband gebaute Kleinwagen in Deutschland .

1936

Mit dem RD 36 kommt ein erster Dieselschlepper dazu, der ebenfalls mit einem Vierzylindermotor ausgestattet ist.

1936 - 1945

Während des 2. Weltkrieges baut auch Hanomag primär Rüstungsgüter für das Deutsche Reich. Die Beschäftigten in Hannover steigen von 2.500 auf 10.000, im Verlaufe des Krieges werden 10.000 Zwangsarbeiter in der Produktion eingesetzt.

1951

Hanomag ist Marktführer im Bereich des Traktorenbaus, mit Hilfe eines Baukastensystems lassen sich 2-, 3- und 4-Zylinder-Motoren auf die Rahmenbasis integrieren. Viele der Traktoren werden auch nach Südwestdeutschland verkauft und kommen auf den Flächen zum Einsatz. Werke in Argentinien und Lizenzverträge mit Spanien zeugen von der Strahlkraft der Traktoren.

1953

Die Firma Hanomag wechselt mehrfach den Besitzer, gehört ab 1952 zum Rheinstall-Konzern. Eine Umstellung auf Zweitakt-Dieselmotoren scheitert, die Verkaufszahlen bei den Traktoren brechen in der Folge ein.

1970

Rheinstahl gibt die Traktorenproduktion Hanomag komplett auf. 250.000 Traktoren wurden zwischen 1912 und 1971 weltweit verkauft.

1974

Der Massey Ferguson-Konzern kauft Hanomag. Weitreichende Pläne für den hannoveraner Hersteller werden jedoch nicht umgesetzt.

1980

Der Unternehmer Horst-Dieter Esch übernimmt Hanomag. Sein Plan ist es den Konzern zum größten Baumaschinenhersteller der Welt zu machen. Stattdessen endet das Projekt im Konkurs für Hanomag. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden entlassen.

1984

Drei Unternehmer gründen eine Auffanggesellschaft, die Hanomag GmbH, die den angeschlagenen Konzern wieder wirtschaftlich saniert.

1989

Der japanische Baumaschinenkonzern Komatsu kauft die Hanomag und macht diesen bis 2002 zu einem 100% Tochterunternehmen. In Hannover ziert nun der Schriftzug Komatsu-Hanomag die Firmenhallen.

2014

Komatsu-Hanomag baut Mobilbagger, Radlader, Baumschinen und Muldenkipper und richtet Technologie-Zentren auf dem ehemaligen Gelände in Linden ein. In diesem Jahr feiert das Unternehmen 25 Jahre Zusammenschluss zwischen dem japanischen Unternehmen und dem deutschen Traditionsunternehmen.

2016

Hanomag verschwindet endgültig aus dem Namenszusammenschluss. Durch ein weiteres Zusammenwachsen entsteht die Komatsu Germany GmbH in Hannover.

UT-Motorräder

Eine ausführliche Firmengeschichte zu den UT-Motorrädern aus Stuttgart-Untertürkheim finden Sie auf https://www.ut-motorrad-freunde.de/historie/