Gelungene Premiere

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1. Baden-Württembergische Landschafrassenschau

Zu einem bunten Schaufenster der Rassenvielfalt wurde die Erste Baden-Württembergische Landschafrassenschau. Am Sonntag, dem 15. Juli 2012 trafen sich 11 Züchter im alten Schafstall des malerischen Freilichtmuseums Beuren am Rande der Schwäbischen Alb. Sie stellten 53 Tiere aus, die sieben verschiedenen Rassen angehören.

Ein buntes Rassenbild bot sich den Zuschauern bei der Siegerehrung (Bild: Nicolaus)

Das vom Landkreis Esslingen betriebene Freilichtmuseum hatte dazu eigens seinen historischen Schafstall ausgeräumt und Platz für einen Teil der Ausstellungstiere geschaffen. Ein Zelt bot weiteren Platz für die Tiere sowie für das Richten, das wegen starkem Regen am Nachmittag dort hin verlagert werden musste.

Als Richter fungierte der hervorragende Kenner der Landschafrassen Dr. Christian Mendel, aktiver Landschafzüchter und bayerischer Zuchtleiter, der baden-württembergische Zuchtleiter Dr. Johann-Georg Wenzler sowie nach Rassen wechselnd die Tierzuchttechniker Peter Dutt, Andreas Hertler und Diana Nicolaus vom Landratsamt Ludwigsburg. Nach jeder Klasse erläuterte Dr. Mendel dem interessierten Publikum in prägnanter Form die Eigenheiten der vorgestellten Rasse und begründete sehr gut nachvollziehbar die Entscheidung der Richter.

Zehn Alpine Steinschafe traten zum Einzelwettbewerb an. Es siegte ein muskulöses Jährlingsschaf aus der Zuchtgemeinschaft Ketterle & Schmid, Zell u. A., vorgestellt von Heike Kraus aus Berglen. Reservesieger wurde ein sechsjähriges Mutterschaf gezüchtet von Anja Kröner, Donauwörth und vorgestellt von Karl-Heinz Heck, Weissach.

Vier Braune Bergschafe wurden von Ulrike Gadge aus Grafenberg vorgestellt. Hier siegte ein zweijähriges Mutterschaf mit ansprechender Wolle und Kondition.

Die vier ausgestellten Coburger Fuchsschafe stammten aus dem Stall von Horst Pestrin in Eberdingen. Ein dreijähriges Mutterschaf mit rassetypischer Bemuskelung stand hier an erster Stelle.

Sieger (links) und Reservesieger der Rasse Waldschaf, vorgestellt von der Zuchtgemeinschaft Hirschle- Zeppenfeld bzw. Bernd Hübner (Bild: Nicolaus)

Ulrike Hasenmaier-Reimer zeigte zwei Muttern der Rasse Juraschaf. Die vierjährige Siegerin dieser relativ fleischigen Rasse war in Ihrer Bemuskelung mit den bekannten Fleischschafrassen vergleichbar und wies dazu noch eine überragende Fruchtbarkeit auf.

Bei der Rasse Waldschafe stellten die Richter aus acht Konkurrenten ein zweijähriges Mutterschaf mit rassetypischer Wolle und korrektem Körperbau an die erste Stelle. Es wurde vorgestellt von der Zuchtgemeinschaft Hirschle & Zeppenfeld aus Münsingen.

Insgesamt zehn Tiere der Rasse Walliser Schwarznasenschaf nahmen an dem Wettbewerb teil. Hier stand ein sechsjähriges Mutterschaf von Nikolaos Xanthopoulos aus Mannheim an der Spitze, das durch eine korrekte Farbzeichnung bei rassetypisch guter Bemuskelung überzeugen konnte.

Walliser Schwarznasenschaf (Bild: Nicolaus)

Die Ouessantschaf-Züchter stellten mit 18 Tieren das stärkste Kontingent unter den ausgestellten Rassen. Aus den jeweils zwei Klassen der Böcke und der weiblichen Tiere hatten sich zunächst ein dreijähriger Bock aus der Zucht von Dr. Horst Roller, St. Johann sowie ein gleichaltriges Mutterschaf gezüchtet vom Tierpark Nordhorn und vorgestellt von Monika Schäfer-Penzoldt, Stuttgart, die vorderen Plätze gesichert. Nach langem Abwägen und mehreren Runden des Vormusterns entschieden sich die Richter für das Mutterschaf aus der Zucht Schäfer-Pentzoldt als Siegerin, die Dr. Mendel wegen ihres sehr korrekten Körperbaus und ihrer starken Ausstrahlung lobte.

Monika Schäfer-Pentzoldt mit der Siegerin der Rasse Ouessantschaf (Bild: Wenzler)

Über alle Rassen hinweg wurde ein Wollsieger ausgewählt. Heike Kraus aus Berglen erhielt diesen Preis für ein einjähriges Walliser Schwarznasenschaf, das als einziges in der Wolle mit der Note 9 bewertet worden war.

Bei der Siegerehrung am späten Nachmittag konnte die Vertreterin des Regierungspräsidiums Tübingen, Frau Dr. Carina Krumbiegel, einen Ehrenpreis des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg an die Ouessant-Zucht Schäfer-Pentzoldt vergeben, während die Sieger bei den weiteren Rassen eine VDL-Medaille erhielten.

Während der gesamten Schau war der Ring von interessierten Zuschauern und den Züchtern umlagert. Die gute Zusammenarbeit unter den Züchtern der verschiedenen Rassen und die hervorragende Zusammenarbeit mit der Leitung und den Mitarbeitern des Freilichtmuseums Beuren haben diese Schau zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten werden lassen.

Dr. Johannes Wenzler, Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg e.V.