Station 13

Fotoatelier aus der Luft 999x666

Fotoatelier aus Kirchheim unter Teck

»Bitte nicht lächeln«

  • Erbaut: 1889
  • Zeitschnitt: 1901-1914
  • Abbau: 1999
  • Wiederaufbau: 2001/2002

Nicht gerade typisch für ein Dorf, aber ein gerettetes Kleinod: das Tageslichtatelier eines Berufsfotografen ist das einzig erhaltene aus der Zeit um 1890 und stammt aus Kirchheim unter Teck.

Die Magie der Fotografie an Pfingsten erleben
Am Pfingstwochenende (18. bis 20. Mai) dreht sich alles um „Die Magie der Fotografie“. Geboten werden faszinierende Momente und spannende Einblicke in die Welten der analogen und digitalen Fotografie, denn mit Licht und Linse entstehen die schönsten Erinnerungen. Wie dies genau funktioniert, lässt sich bei speziellen Mitmachaktionen erleben, die von erfahrenen Expertinnen und Experten anschaulich durchgeführt werden.
Darüber hinaus finden für besonders Wissbegierige in einem mehr als 100 Jahre alten Fotoatelier Führungen statt, die die besondere Bedeutung dieses Tageslichtateliers für die Fotogeschichte deutlich machen.

Wer lieber selbst im Rampenlicht stehen möchte, lässt sich kostenlos von einem Fotografie-Experten vor historischer Kulisse portraitieren. Begeisterte der digitalen Fotografie, die fotografisches Grundlagenwissen erwerben möchten, finden im Freilichtmuseum Beuren ideale Voraussetzungen. Ein exklusiver Fotokurs lädt zum Einfangen einzigartiger Motive und Erlernen besonderer technischer Kniffe ein. Außerdem können sich Gäste von Peter Michels, Experte für Fotografie, im Fotoatelier stilecht ablichten lassen. Die Fotogramme werden wie einst auf Aluminium oder auf Glasplatte gebannt, die Unikate können erworben werden.

Erfahren Sie in unserem Veranstaltungsprogramm mehr zum Themenwochenende.

Baugeschichte und Baubefunde

Das Fotoatelier aus Kirchheim unter Teck wurde im Jahr 1889 von dem Fotografen Otto Hofmann errichtet. Die einzelnen Atelierteile sind in sehr leichter Bauweise erbaut. Die Fundamente bestanden nur aus wenigen Steinen, obwohl zur Erbauungszeit schon Betonfundamente üblich waren. Der Grund hierfür war, dass Otto Hofmann von vorneherein mit Ortswechseln rechnete. Ein solcher erfolgte bereits 1892. Das Fotoatelier wechselte innerhalb Kirchheims den Standort. Eine Besonderheit stellt die Dachverglasung dar. Sie ist nach Norden ausgerichtet, damit sie keine direkte Sonneneinstrahlung zulässt. Mithilfe von schwarzen und weißen Vorhängen lies sich das einfallende Licht steuern.

So konnte der Fotograf unabhängig von Wind und Wetter seine Kundinnen und Kunden fotografieren. Die Menschen aus Stadt und Land nutzten zahlreich das Kirchheimer Atelier, selbst Hermann Hesse ließ sich bei Otto Hofmann vor der gemalten Kulisse der Burg Teck ablichten. 1948 endete die gewerbliche Fotografie in diesem Atelier.

Ausführliche Informationen zur Baugeschichte des Fotoateliers aus Kirchheim unter Teck finden sich unter dem folgenden Link

Hausbewohner und Hausbewohnerinnen

Der Fotograf Otto Hofmann (1859-1950) betrieb das Fotoatelier von1889 bis 1948 zusammen mit seiner Frau Anna (geb. Fackler, 1864-1952). Nach dieser Zeit wurde es als Gartenhaus bzw. als Lagerschuppen genutzt und geriet in Vergessenheit.

Zeitschnitt und Zeitgeschehen

Das Fotoatelier aus Kirchheim unter Teck wird gezeigt, wie es sich in der Zeit von 1900 bis 1914 darstellte. Dies war die Blütezeit von Hofmanns Atelierfotografie, da sich kaum jemand einen eigenen Fotoapparat leisten konnte.