Station 3

Der Kalkofen im Freilichtmuseum Beuren

Kalkofen

»Die Steine müssen glühen«

  • Erbaut: Rekonstruktion
  • Zeitschnitt: um 1900
  • Wiederaufbau: 1997/1998

Der funktionsfähige Kalkofen ist eine Rekonstruktion nach einem Exemplar aus dem Odenwald. Kalkbrennöfen gab es bis in die 1950er Jahre im Bereich der Schwäbischen Alb und in den Muschelkalkgebieten des Neckarlandes. Mit Pferdefuhrwerken wurden die zerkleinerten Kalksteine angefahren, um sie über einem Gewölbe aus Kalkbrocken in den Ofen zu schichten. Mittels Holz als Brennmaterial, mit dem der Feuerraum drei Tage und Nächte beschickt wird, erhält man schwefelarmen Kalk. Bei etwa 900 bis 1100 Grad Celsius wird der Kalk entsäuert.

Verwendung fand der gebrannte Kalk im Baugewerbe für Mörtel und Anstriche und in der Landwirtschaft u. a. als Dünger. Aber auch Färbereien, Papierfabriken oder Gerbereien waren Abnehmer.