Station 4

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Schafstall aus Schlaitdorf

»Die Schäfchen ins Trockene bringen«

  • Erbaut: um 1765
  • Zeitschnitt: um 1765
  • Abbau: 1989
  • Wiederaufbau: 1998/1999

“Schäferlein sag’, wo willst Du weiden?”, fragt prosaisch ein altes Schäferlied. Eigentlich jede Nacht woanders, müsste die Antwort lauten. Denn die Wanderschäferei gilt als typische Form der süddeutschen Schafhaltung. Oft verpachtete oder versteigerte die Gemeindeverwaltung den “Pferch”: der Schäfer schlug auf einer bestimmten Wiese den Zaun als Nachtlager für die Herde auf, der Grundstücksbesitzer erhielt dafür eine nächtliche Düngung.

Schäferalltag hat wenig mit Romantik und Idylle zu tun. Die Schafhaltung war ein wichtiger Erwerbszweig. Vor allem im Winter werden die Schäfchen dann ins Trockene gebracht. Dazu braucht es einen ausreichend großen Stall. Der Schlaitdorfer Schafstall gehörte der Gemeinde. Die hatte bis 1904 sogar einen Gemeindeschäfer, der die Schafe der Schlaitdorfer betreute. Es waren wohl überwiegend Merinolandschafe, auch als “Württemberger” bezeichnet.

Baugeschichte und Baubefunde

Die dendrochronologische Untersuchung ergab, dass der Schafstall aus Schlaitdorf um das Jahr 1765 erbaut wurde. Es handelt sich um einen Fachwerkbau mit Sandsteinfundament. Die Ausfachungen wurden mit Bruchsteinmauerwerk geschlossen und mit Kalkmörtel verputzt. Geschlossene Innenwände sind nicht vorhanden. Mit seiner Grundfläche von 148,5 m² bot er früher für bis zu 150 Schafe Raum.

Ausführliche Informationen zur Baugeschichte des Schafstalls aus Schlaitdorf finden sich unter dem folgenden Link

Hausbewohner und Hausbewohnerinnen

Schafe liefern Wolle, Fleisch, Milch und für die Fruchtbarkeit der Böden wichtigen Dung. Heutzutage wird allerdings fast nur noch das Fleisch vermarktet. Im Schafstall aus Schlaitdorf fanden kranke Schafe, Muttertiere und Lämmer zu jeder Jahreszeit einen sicheren Unterschlupf.

Zeitschnitt und Zeitgeschehen

Der Schafstall aus Schlaitdorf wird im Erbauungszustand um 1765 gezeigt.