Station 1

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Haus aus Öschelbronn mit Bauerngarten

»Ein Bauernschloss im Freilichtmuseum«

  • Erbaut: 1799
  • Abbau: 1990/1991
  • Wiederaufbau: 2012 - 2013

Vierzig Jahre nach dem Auszug der letzten Bewohner wird ein aus Gäufelden-Öschelbronn (Kreis Böblingen) stammendes Haus seiner neuen Nutzung im Freilichtmuseum in Beuren übergeben.

Das repräsentative Bauernhaus wurde 1799 errichtet. Es besticht durch seine Größe, seine ausgewogenen Proportionen und städtisch anmutenden Elemente. Wahrscheinlich plante ein Baumeister im Auftrag des Bauherrn das imposante Wohn- und Wirtschaftsgebäude.

Die Zeit um 1927 wird am neuen Standort lebendig. Am Beispiel der angesehenen und wohlhabenden Familie Bühler werden die sozialen Unterschiede, das »Oben und Unten im Dorf«, und die Verflechtungen des sich verändernden ländlichen und städtischen Wirtschaftens vorgestellt.

Zugleich gibt es im Gebäude einen modernen Bereich mit Wissenswertem rund ums Museumsdorf, seine Häuser und Menschen. Freuen Sie sich auch auf die barrierefrei zugänglichen Veranstaltungsräume im Haus aus Öschelbronn.

Im virtuellen Rundgang lässt sich das Haus aus Öschelbronn auf neue Weise erkunden.

Finanzierung

Landkreis Esslingen und
Land Baden-Württemberg

Baugeschichte und Baubefunde

Das im Jahr 1799 erbaute zweigeschossige Doppelwohnhaus hat eine Grundfläche von rund 200 m². Das Erdgeschoss mit seinen Stallungen und Wirtschaftsräumen ist mit Natursteinen gemauert, das Obergeschoss mit den Wohnräumen besteht aus einer Fachwerkkonstruktion. Die Hauptfassade ist eindeutig die zum Hof gerichtete Traufseite mit dem großen Zwerchhaus. Auf die Horizontale ausgerichtete Proportionen und eine streng achsensymmetrische Gliederung in der Vertikalen lassen spätbarocke Gestaltungsansätze erkennen.

Details wie die reich profilierten Steingewände der Haustüren oder die kunstvoll geschmiedeten eisernen Oberlichtgitter ergeben einen repräsentativ-städtischen Charakter, den man auf dem Land nur selten findet. Der Bauherr Wern Rempp und seine Frau Anna Maria kamen aus gut situierten Verhältnissen und gehörten zur dörflichen Oberschicht in Öschelbronn. Später verarmte die Familie. Erst 1845 wurde der Besitz wieder in einer Hand vereinigt: in der der Familie Bühler, deren Nachfahren das Haus bis 1974 bewohnten.

Ausführliche Informationen zur Baugeschichte des Gebäudes aus Öschelbronn finden sich unter dem folgenden Link

Das Haus Bühler in Öschelbronn um 1911
Eine der kunstvoll gearbeiteten Oberlichtgitter über der Eingangstür

Zeitschnitt und Zeitgeschehen

Zum Einrichtungs- und Nutzungskonzept

Der bauhistorisch wertvolle Wohnteil wird zukünftig museal in dem Zeitschnitt 1907/1926 dargestellt. Der andere Wohnteil erhält eine multifunktionale Nutzung mit Veranstaltungs- und Seminarräumen sowie einem großen heizbaren Vortragssaal. Erschlossen wird diese Haushälfte über eine moderne Treppe und einen Aufzug.

Das Haus Bühler wird in Kombination mit dem im Aufbau befindlichen modernen Eingangsgebäude zukünftig das neue Entrée des Freilichtmuseums bilden. Der moderne Neubau geht Mitte des Jahres 2014 in Betrieb.