Sonderausstellung 2017 bis 2019

Schwäbischer Dickkopf-Landweizen

»Die Dickkopfweizen-Story oder wie man eine alte Sorte rettet«

Wann & Wo

Gezeigt in den Jahren 2017 bis 2019
Haus aus Öschelbronn, Empfangsraum

Im Freilichtmuseum Beuren bildete das Thema „Alte Sorten“ einen Beitrag zum Ausbau des Freilichtmuseums zum „Erlebnis- und Genusszentrum für alte Sorten“. Mit „alten Sorten“ sind Nutzpflanzensorten gemeint, die für unsere kulturellen Traditionen und die biologische Vielfalt bedeutsam sind.

Einen ersten Baustein im Hinblick auf das ERLEBNIS.GENUSS.ZENTRUM., zusammen mit den Veranstaltungen rund um „Alte Sorten“, bildete die Ausstellung „Die Dickkopfweizen-Story oder wie man eine alte Sorte rettet“. Sie war im Empfangsraum des Hauses aus Öschelbronn zu sehen und zeigte exemplarisch, welches Engagement notwendig ist, um eine vom Aussterben bedrohte alte Sorte zu retten. Warum sind alte Sorten wichtig? Was unterscheidet sie von modernen Sorten? Welche Aufgaben haben Genbanken?

Impressionen aus der Ausstellung

Es wurde dargestellt, wie mühsam, doch letztlich von Erfolg gekrönt, diese historische, regional relevante Sorte „Schwäbischer Dickkopf-Landweizen“ gerettet werden konnte. Acht Themenbereiche mit unterschiedlichen Exponaten, von der früheren Getreidevielfalt über das Verschwinden der alten Sorten bis hin zur Rettung speziell des Dickkopfweizens wurden angesprochen. Das nicht immer einfach zu vermittelnde Thema wurde durch eine ausgeklügelte Ausstellungsarchitektur für Groß und Klein verständlich präsentiert. Themeninseln, in Quadern aufeinander aufbauend und gut im Ausstellungsraum platziert, nahmen die Besucherinnen und Besucher mit auf Entdeckungsreise in die Welt des Getreides. Besondere Mitmachstationen in der Ausstellung machten spielerisch mit dem Thema und dem „täglichen Brot“ vertraut. So konnte beispielsweise bei einer Fühlstation dem Dickkopfweizen sinnlich nachgespürt werden. Bei den Exponaten zeugten 24 Gläser mit Körnerproben unterschiedlicher Getreidearten von der früheren Vielfalt des Getreides auch in unserer Region.

© Veit

Der Bedeutung und Rolle von Genbanken war ein eigener Themenschwerpunkt gewidmet. Sie spielen bei der Rettung alter Sorten eine wichtige Rolle. Proben aus unterschiedlichen Genbanken und Institutionen, die zum Erhalt dieses pflanzlichen Kulturgutes beitragen, waren ausgestellt. Spannend auch der Bereich der Rettung speziell des „Schwäbischen Dickkopf-Landweizens“ durch Prof. Sneyd und das Bäckerhaus Veit – in 12 Schritten wurde anschaulich erläutert, wie eine Rettungsmission für eine alte Sorte sich gestalten kann.

2011 tauchte der Dickkopfweizen in der „Roten Liste der bedrohten heimischen Nutzpflanzen“ auf und wurde dann 2013 von Slow Food Deutschland als Passagier in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen. Seit 2014 befindet sich das Saatgut in den Genbanken von Gatersleben (Deutschland) und Spitzbergen (Norwegen).

Gezeigt wurde die Sonderausstellung im modernen Empfangsraum des Bauernschlosses aus Öschelbronn. Sie wurde vom Freilichtmuseum in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jan Sneyd, ehemals tätig an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, und dem Bäckerhaus Veit erarbeitet. Gefördert wurde die Ausstellung aus Fördermitteln des Verbandes Region Stuttgart im Rahmen des Projektes „Ausbau des Freilichtmuseums zum Erlebnis- und Genusszentrum für alte Sorten und Lebensmittel“.