Alte Sorten vorgestellt

Stuttgarter Geißhirtle

Stuttgarter Geißhirtle

© Foto: Manfred Schäffler

Botanik

Artname: Pyrus communis
Familie: Rosaceae / Rosengewächse

Bedeutung

Das Stuttgarter Geißhirtle ist eine alte Birnensorte aus dem Stuttgarter Raum. Wie viele andere alte Sorten geriet es ab den 1960er-Jahren in Vergessenheit, da es immer weniger Streuobstwiesen gab. Seit 2008 ist die Birne Passagier der „Arche des Geschmacks“ von Slow Food Deutschland.

Herkunft

Ein Großteil der heute gängigen Birnensorten wurde im 18. und 19. Jahrhundert in Frankreich und Belgien gezüchtet. Ziegenhirten entdeckten diese Birne um 1750 zufällig in der Umgebung von Stuttgart – daher stammt der Name. Es ist damit eine der wenigen dort entstandenen Birnensorten.

Besondere Merkmale

Die kleinen Früchte haben in reifem Zustand eine gelbgrüne Grundfarbe und sind auf der Sonnenseite dunkelrot gepunktet. Die Schale ist dünn und glatt. Das Fruchtfleisch ist grünlichweiß, sehr saftig und hat eine feinsäuerliche Würze. Sie sind von Mitte August bis Anfang September pflückreif, kurz danach genussreif und nur ungefähr eine Woche haltbar.

Verwendung

Das Geißhirtle ist eine Sommerbirne, die sich auch als Einkoch- und Dörrbirne, für Saft oder Marmelade und als Destillat eignet. Birnen haben einen hohen Energiewert, der Vitamingehalt ist im Vergleich zum Apfel geringer. Sie fördern die Verdauung und unterstützen die Tätigkeit der Schilddrüse.

Anbau

Von Baumschulen wird das ertragreiche Stuttgarter Geißhirtle in geringem Umfang gezüchtet und vermehrt. Der Baum liebt warme nährstoffreiche Böden. Die Birne gedeiht auch unter schwierigen Bedingungen und Höhen bis über 500 Metern.